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Einkauf und Beschaffung: Ohne geht nichts

Einkauf und Beschaffung beschreibt zwei eng verwandte, aber leicht unterschiedliche Bereiche innerhalb eines Unternehmens, die sich mit dem Erwerb von Gütern und Dienstleistungen befassen. Beide Begriffe werden oft synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch leicht im Fokus.

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Was ist der Unterschied zwischen Einkauf und Beschaffung?

Kurz gesagt ist der Einkauf eher kurzfristig und operativ, Beschaffung ist strategisch und langfristig ausgerichtet. Genau bedeutet dies:

Einkauf (Procurement/Purchasing)

  • Fokus: Operative Umsetzung des Einkaufsprozesses

  • Tätigkeiten:

    • Angebote einholen und vergleichen

    • Preisverhandlungen führen

    • Bestellungen auslösen

    • Liefertermine überwachen

    • Rechnungsprüfung

  • Ziel: Möglichst wirtschaftlicher und reibungsloser Einkauf von Waren und Dienstleistungen

Typische Jobtitel: Einkäufer/in, Operativer Einkäufer, Strategischer Einkäufer, Purchasing Manager.

Beschaffung (Sourcing/Supply Management)

  • Fokus: Strategischer und umfassender Prozess zur Sicherstellung der Versorgung

  • Tätigkeiten:

    • Lieferantenmanagement & -entwicklung

    • Marktanalysen

    • Aufbau globaler Lieferketten

    • Risikoanalyse (z. B. Lieferengpässe)

    • Nachhaltigkeit & Compliance

  • Ziel: Langfristige Versorgungssicherheit, Kostenoptimierung, Qualitätssicherung

Typische Jobtitel: Beschaffungsmanager/in, Supply Chain Manager, Sourcing Specialist, Category Manager.

 

Wie sind die Karrierechancen im Bereich Defence & Security?

Die Karrierechancen im Einkauf und der Beschaffung im Bereich Defence & Security sind seit einigen Jahren sehr gut – und sie werden voraussichtlich noch besser. Die Branche steht durch geopolitische Entwicklungen, gestiegene Verteidigungsausgaben und den Bedarf an moderner Technologie stark im Fokus. In Deutschland beispielsweise führt das Sondervermögen der Bundeswehr zu massiven Investitionen in neue Ausrüstung, Technologie und Infrastruktur. Das schafft langfristige und gut finanzierte Projekte, bei denen Beschaffungs- und Einkaufsfachleute eine Schlüsselrolle einnehmen.

Darüber hinaus ist die Branche geprägt von einer hohen Planungssicherheit und Stabilität, da viele Unternehmen direkt mit staatlichen Stellen oder Behörden zusammenarbeiten. Große Rüstungsprojekte – sei es im Bereich Fahrzeugtechnik, Elektronik, Kommunikation oder Cyberabwehr – laufen über viele Jahre und erfordern eine enge Verzahnung von operativem Einkauf, strategischer Beschaffung und internationaler Koordination.

Fazit: Die Branche vereint langfristige Stabilität mit spannenden Aufgaben und der Möglichkeit, an sicherheitsrelevanten und technologisch hochinteressanten Projekten mitzuwirken.

 

Diese Voraussetzungen sind in der Branche sinnvoll

Wer eine Karriere im Einkauf oder in der Beschaffung anstrebt, sollte bestimmte fachliche und persönliche Qualifikationen mitbringen. Je nach Branche und Unternehmensgröße können die Anforderungen variieren – besonders in sicherheitskritischen oder internationalen Bereichen wie der Verteidigungs- oder Luftfahrtindustrie.

Fachliche Voraussetzungen

Ausbildung oder Studium

  1. Klassisch:

    1. Kaufmännische Ausbildung (z. B. Industriekaufmann/-frau)

    2. Studium in BWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Logistik, Supply Chain Management

  2. Branchenbezogen:

    1. Ingenieurstudiengänge mit wirtschaftlichem Bezug (z. B. Maschinenbau mit Einkaufserfahrung)

Berufserfahrung

  1. Vorteilhaft, besonders im strategischen Einkauf

  2. Praktika oder Trainee-Programme können den Einstieg erleichtern

IT-Kenntnisse

  1. ERP-Systeme: Vor allem SAP (Modul MM, SRM etc.)

  2. MS Office (Excel ist ein Muss)

  3. Kenntnisse in E-Procurement-Tools, Datenanalyse oder BI-Systemen sind ein Plus

Fremdsprachen

  1. Englisch wird fast überall verlangt – besonders bei internationalen Lieferketten

  2. Weitere Sprachen (z. B. Französisch, Spanisch oder Chinesisch) sind ein Bonus

Soft Skills & Persönliche Fähigkeiten

  1. Verhandlungsgeschick: Preise, Verträge, Konditionen – du brauchst Taktgefühl und Durchsetzungskraft

  2. Kommunikationsstärke: im Umgang mit Lieferanten, Kollegen, Technikern und manchmal auch mit Behörden

  3. Analytisches Denken: Angebote vergleichen, Kosten analysieren, Risiken bewerten

  4. Organisationstalent: Viele Vorgänge gleichzeitig im Blick behalten

  5. Sorgfalt & Genauigkeit: z. B. bei Vertragsdetails oder Exportregelungen

  6. Teamfähigkeit & Flexibilität: Gerade in Projektteams und bei internationalen Abstimmungen wichtig

 

Zusätzliche Anforderungen je nach Branche

In sensiblen Bereichen wie Verteidigung oder Luftfahrt können weitere Anforderungen gelten, beispielsweise:

  • Sicherheitsüberprüfung (z. B. Ü2 bei Bundeswehrprojekten)

  • Kenntnisse in Exportkontrolle, z. B. ITAR, BAFA, Dual-Use

  • Erfahrung mit zertifizierten Lieferketten oder Normen (z. B. ISO, DIN, AQAP)

 

Die Zukunft des Einkaufs und der Beschaffung

Die Zukunft von Einkauf und Beschaffung wird sich in den nächsten Jahren deutlich verändern – allein durch Digitalisierung, Nachhaltigkeit, geopolitische Umbrüche und technologische Innovationen. Aus der reinen Bestellfunktion wird immer mehr ein strategischer Werttreiber für Unternehmen.

Der Einkauf wandelt sich von einer rein operativen Funktion zu einer zukunftsorientierten, datengetriebenen und strategisch wichtigen Schaltstelle im Unternehmen. Wer sich heute weiterbildet, digital aufstellt und ein Gespür für Nachhaltigkeit und globale Zusammenhänge mitbringt, hat hervorragende Karrierechancen – auch langfristig.

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